Ein Silberstreif am Volleyball-Horizont

Nach einem mehr als durchwachsenen Start in die neue Saison, durch den sich die Mixed-Volleyballer des TSV Berkheim schon mit Abstiegsgedanken anfreunden mussten, ist ihnen am vergangenen Wochenende ein sehr eindrucksvolles „Comeback“ gelungen.
Bedingt durch das sehr hohe Niveau in der A-Liga Ost, sind dieses Jahr ohnehin nur acht Teams im Kampf um die Qualifikation zu den Württembergischen Meisterschaften am Start, eines weniger als die Jahre zuvor. Der Aufsteiger aus der Saison 2010/2011, die TSG Tübingen, kam als Tabellenzweiter der B-Liga zum Aufstieg, da die Meistermannschaft nicht aufsteigen wollte. Dementsprechend leicht sollte das erste Spiel für die Berkheimer sein, denn Tübingen hatte in vier Versuchen, in der A-Liga Fuß zu fassen, nur ein einziges Spiel für sich entscheiden können. Für die Berkheimer wiederum ging es darum, endlich wieder zur alten Stärke zurückzufinden und den drohenden Abstiegsplatz zu verhindern. Trotz anfangs ausgeglichenem Spielverlauf gewannen die Berkheimer den ersten Satz und machten den Tübingern mit großem Engagement und Spielwitz auch im zweiten Satz klar, dass sie nicht für den zweiten Tübinger Sieg in der A-Liga Pate stehen wollten.
Im zweiten Spiel gegen den Abstieg ging es gegen den Tabellennachbarn aus Weilimdorf, der sich personell in Bestbesetzung präsentierte und mit druckvollem Angriffsspiel den ersten Satz für sich entschied. Doch Berkheim hatte durch den Sieg gegen Tübingen Blut geleckt und konnte im zweiten Satz nicht zuletzt durch hervorragende Blockarbeit und einer Aufschlagserie ins Spiel zurückfinden. Weilimdorf war sichtlich geschockt und so ging es in den dritten Satz, der sich durch lange und hochklassige Ballwechsel auszeichnete und am Ende verdient an den TSV Berkheim ging.
Im dritten und letzten Spiel hieß der Gegner GvR Stuttgart, einem alten Bekannten aus den letzten Jahren, gegen den es schon mehrfach hochklassige Duelle gab. Stuttgart ebenfalls in Bestbesetzung dominierte den ersten Satz und beinahe schien es, als ob Berkheim alles Pulver im Spiel gegen Weilimdorf verschossen hätte. Doch auch in diesem Spiel kamen sie wie durch ein Wunder zurück. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung wie noch nie in dieser Saison drückten die Berkheimer dem Spiel zunehmend ihren Stempel auf und gewannen den zweiten Satz. Stuttgart war über dieses unerwartete Aufbäumen so sehr überrascht, dass sie im dritten Satz deutlich mehr Eigenfehler machten und Berkheim von Anfang an vorne lag. Bis zum Ende schenkten sich die beiden Teams nichts und vermutlich war es einfach der größere Siegeswille, der die Berkheimer berauschte und sie zum dritten Sieg an diesem Tag führte. Mit 6:0 Punkten ist zumindest der Abstieg jetzt kein Thema mehr. Ob es allerdings noch für einen der ersten 3 Plätze und damit für die Qualifikation zu den Württembergischen Meisterschaften reicht, bleibt abzuwarten. Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Für den TSV Berkheim spielten: Ingrid Gunesch, Sybille Walz, Ulrike Wursthorn (Zuspielerinnen), Svenne Bergmann, Christoph Walz (Mittelblocker), Sven Kaluza, Michael Leisterer (Außenangriff), Ulrike Garlin (Diagonalangriff), Marcus Gassmann (Libero). Trainer Henrik Obst konnte verletzungsbedingt nicht mitspielen.